Die Kathedrale von Santiago de Compostela – Gestalt, Funktion, Programm
Das seit 2007 vom SNF geförderte Projekt trat im Oktober 2010 in die zweite Förderphase ein. In enger Zusammenarbeit mit der BTU Cottbus entsteht eine komplette Bauaufnahme der Kathedrale, die neue Erkenntnisse zu Planung und Baugeschichte der Kathedrale gewinnen lässt. In der kunst- und kulturhistorischen Betrachtung der Befunde wird ein umfassendes Bild des Baukomplexes nachgezeichnet sowie die Position der Kathedrale innerhalb der romanischen Kunstlandschaft Spaniens und Frankreichs neu bestimmt. Die Kathedrale, wichtigstes Pilgerziel neben Rom und Jerusalem, wurde 1075/78 gegründet und ersetzte einen Vorgängerbau, der über dem im 9. Jahrhundert entdeckten Grab des Apostels Jakobus errichtet worden war. Im Jahr 1211 wurde die Kathedrale geweiht. Das Westportal, der Pórtico de la Gloria (um 1200), und das Südquerhausportal, die Puerta de las Platerías (1100–1120), weisen ein reiches figürliches Programm auf, welches neu im Kontext der Baugeschichte untersucht wird.