Die europäische Elfenbeinschnitzerei erreichte im 13. bis 15. Jahrhundert eine Blütezeit. In der Forschung wurden bisher rund 5000 Elfenbeinobjekte aus dieser Zeit erfasst. Während der Grossteil dieser Objekte sakrale Figuren oder Szenen zeigt, entstanden gleichzeitig auch Elfenbeinschnitzereien mit profanen Darstellungen. Diese wurden in der Gotik verwendet, um Luxusvarianten von Gebrauchsgegenständen wie Kämmen, Kästchen, Spiegeln, Spielsteinen und Dolchgriffen herzustellen. In der Hauptsache sind es zärtliche Paardarstellungen, die sich auf diesen Objekten finden lassen. Ein Umstand, der zu der Annahme geführt hat, dass profane Elfenbeinschnitzereien als Geschenke zwischen Liebenden ausgetauscht wurden. Knapp die Hälfe dieser Liebesdarstellungen enthalten verschiedenste Waffen, bzw. militärische Ausrüstungen und stellen damit die Topoi « Liebe und Krieg» in einen direkten Zusammenhang.
Ziel des Projekts ist die Erforschung der Gegensatzpaare Liebe und Krieg auf den gotischen Elfenbeinschnitzereien in drei unterschiedlichen Projekten.
Prof. Dr. Manuela Studer-Karlen
Februar 2021 bis Februar 2026
SNF Prima