Otto Rudolf Salvisbergs städtebaulicher Entwurf für das Zürcher Kinderspital und die von ihm zwischen 1932 und 1939 errichteten Bauten zählen zu den bislang wenig bekannten Werken des Architekten. Der Gebäudebestand aus den 1930er Jahren ist weitgehend erhalten und ein bedeutendes Ensemble des Neuen Bauens in der Schweiz.
Im Sommer 2019 fragte die Denkmalpflege des Kanton Zürich eine architekturhistorische Bewertung der Salvisberg-Bauten an. Diese lag vor, als im April 2020 ein Wettbewerb zur Neustrukturierung des Kinderspital-Areals ausgelobt wurde. Während das Kinderspital in einen Neubau ziehen wird soll am alten Standort das Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich untergebracht werden.
Leider gab schon die Wettbewerbsausschreibung vor u.a. das von Salvisberg entworfene sog. „Schwesternhaus“ (Spiegelhofstrasse 25) abzureissen, das im ISOS Zürich-Hottingen seit 2014 mit dem Erhaltungsziel A eingetragen ist (https://gisos.bak.admin.ch/ob/5800/doc/ISOS_5800_Hottingen.pdf).
Auch die ehemalige Beobachtungsstation des Architekten Richard von Muralt (1915-16), der städtebauliche Anker für alle Nachfolgebauten, scheint gefährdet. Insgesamt nehmen die Neubauplanungen kaum Rücksicht auf Prinzipien der Nachhaltigkeit und den architektonisch wie städtebaulich wertvollen Bestand. https://www.zh.ch/content/dam/zhweb/bilder-dokumente/themen/planen-bauen/hochbau/wettbewerbe/abgeschlossene_verfahren/wettbewerb/210205_Projektwettbewerb_Neubau_u_Instandsetzung_ZZM.pdf
https://www.hochparterre.ch/nachrichten/wettbewerbe/blog/post/detail/kritische-anmerkungen-zu-einem-leuchtturmprojekt/1619191350/
